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Ertrinkungsstatistik 2023: Alarmierend!

Ertrinkungsstatistik 2023: Ein alarmierender Trend

Letztes Update: 20. September 2024

Die DLRG berichtet über einen Anstieg der Ertrinkungsfälle im Sommer 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Ursachen und Präventionsmaßnahmen werden diskutiert.

Ertrinkungsstatistik 2023: Eine alarmierende Bilanz zum Ende des Sommers

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat ihre Ertrinkungsstatistik 2023 veröffentlicht, und die Zahlen sind erschreckend. Bis zum Ende der Sommerferien wurden 353 Todesfälle in deutschen Gewässern registriert. Das sind 75 mehr als im Vorjahr und die höchste Zahl seit fünf Jahren. Diese Entwicklung wirft Fragen auf und zeigt, wie wichtig Prävention und Aufklärung sind.

Ein heißer Sommer mit tragischen Folgen

Der August, traditionell ein Monat voller Badefreuden, brachte in diesem Jahr eine traurige Wende. Die DLRG verzeichnete im August 80 Ertrinkungsfälle, 33 mehr als im Vorjahr. Diese Zunahme ist alarmierend und zeigt, dass trotz aller Warnungen viele Menschen die Gefahren im Wasser unterschätzen. DLRG-Präsidentin Ute Vogt betont: "Trotz aller Appelle und zahlreicher mahnender Beispiele waren Leute beim Baden und bei Wassersportaktivitäten immer wieder nicht vorsichtig genug."

Wo die meisten Unfälle passieren

Die Ertrinkungsstatistik 2023 zeigt, dass die meisten Todesfälle in Seen und Teichen (132) sowie in Flüssen und Bächen (134) auftraten. Besonders in Fließgewässern im Binnenland gab es seit 2018 nicht mehr so viele Unglücke. Auch die Meere verzeichneten mit 28 Todesfällen einen Höchststand der letzten zehn Jahre. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Gewässer aller Art Gefahren bergen, die oft unterschätzt werden.

Der Anstieg älterer Opfer

Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg der Todesfälle bei Menschen über 50 Jahren. Rund 60 Prozent der Opfer mit bekanntem Alter waren älter als 50 Jahre. Die immer neuen Temperaturrekorde stellen den Körper vor Herausforderungen, die im Wasser lebensbedrohlich werden können. Ute Vogt erklärt: "Plötzlich auftretende Herz-Kreislaufprobleme sind im Wasser noch viel häufiger lebensbedrohlich." Dies unterstreicht die Notwendigkeit, bewachte Badestellen aufzusuchen und Risiken zu vermeiden.

Wassersportler in Gefahr

Neben Schwimmern sind auch Wassersportler betroffen. Die DLRG zählte 30 Todesfälle bei Personen, die mit Wassersportgeräten wie Kanus oder Stand-up-Paddle-Boards unterwegs waren. Viele dieser Unfälle hätten durch das Tragen von Schwimmwesten vermieden werden können. Diese Statistik zeigt, dass Sicherheitsvorkehrungen oft vernachlässigt werden, obwohl sie Leben retten können.

Rettungseinsätze: Ein Lichtblick in der Statistik

Die Zahl der Ertrunkenen wäre ohne die zahlreichen Rettungseinsätze der DLRG noch höher. Allein an Nord- und Ostsee retteten die Rettungsschwimmer bis Ende August in rund 230 Fällen Menschen aus Lebensgefahr. Auch im Binnenland gab es zahlreiche Einsätze. Diese Erfolge sind dem Engagement der ehrenamtlichen Helfer zu verdanken, die regelmäßig ihre Fertigkeiten und ihr Wissen auffrischen.

Vorbildliches Engagement für das Schwimmen lernen

Die DLRG setzt sich intensiv für das Schwimmen lernen ein, um zukünftige Unfälle zu verhindern. Trotz der erschreckenden Ertrinkungsstatistik 2023 ertranken bis zum Ende der Sommerferien nur zwölf Kinder zwischen null und zehn Jahren. Dennoch bleibt die Sorge groß, da viele Kinder am Ende der Grundschulzeit nicht sicher schwimmen können. Die DLRG fordert mehr Wasserflächen, qualifizierte Lehrkräfte und politisches Engagement, um Schwimmunterricht flächendeckend zu ermöglichen.

Ein positives Beispiel sind Schulen, die sich besonders für das Schwimmen lernen engagieren. Die DLRG zeichnete 26 Schulen mit dem Förderpreis "DLRG & Schule 2024" aus. Diese Schulen sind Vorbilder und zeigen, dass Schwimmen lernen genauso wichtig ist wie Lesen, Rechnen und Schreiben.

Fazit: Die Bedeutung der Prävention

Die Ertrinkungsstatistik 2023 ist ein Weckruf. Sie zeigt, dass trotz aller Bemühungen noch viel zu tun ist, um die Zahl der Ertrinkungsunfälle zu senken. Prävention, Aufklärung und das Erlernen von Schwimmfähigkeiten sind entscheidend, um Leben zu retten. Die DLRG leistet hier wertvolle Arbeit, die durch Unterstützung und Engagement der Gesellschaft weiter gestärkt werden muss.

Weitere Informationen zur DLRG Sommerbilanz Ertrinken 2024, darunter Grafiken und die Auswertung nach Bundesländern, finden Sie unter dlrg.de/ertrinken-2024. Passende Bilder und Audio-Material für die Berichterstattung gibt es auch im DLRG Medienportal.

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Das Thema Sicherheit beim Schwimmen ist besonders wichtig, um Unfälle zu vermeiden. Die DLRG Bilanz zeigt, dass im letzten Sommer mehr Menschen ertrunken sind als im Jahr zuvor. Dies unterstreicht die Bedeutung von Aufklärung und Prävention. Besonders Familien mit Kindern sollten sich der Risiken bewusst sein und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit am Wasser zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, die Jugend für den richtigen Umgang mit Gefahren zu sensibilisieren. Ein Beispiel hierfür ist die Kinderschutz und Jugendbeteiligung in der Feuerwehr, wo junge Menschen lernen, Verantwortung zu übernehmen.

Ein weiterer Aspekt, der im Zusammenhang mit der DLRG Bilanz betrachtet werden sollte, ist die Rolle von Sport und Bewegung in der Erziehung. Sportliche Aktivitäten fördern nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein. Die Reform der Sportförderung Deutschland zielt darauf ab, die sportlichen Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu verbessern. Dies kann dazu beitragen, dass sie sicherer und selbstbewusster im Wasser agieren.

Auch die richtige Erziehung spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Unfällen. Eltern können durch gezielte Erziehungsmethoden das Bewusstsein für Gefahren schärfen. Die Kindererziehung Tipps bieten wertvolle Hinweise, wie Sie Ihr Kind erfolgreich erziehen können. Durch eine Kombination aus Aufklärung, Sport und Erziehung können Sie dazu beitragen, dass die Zahl der Ertrinkungsfälle in Zukunft sinkt.