Letztes Update: 20. August 2024
Im Schuljahr 2022/23 waren an allgemeinbildenden Schulen etwa jede zehnte Lehrkraft Quereinsteiger oder Seiteneinsteiger. Der Artikel beleuchtet, wie diese Fachkräfte den Lehrkräftemangel ausgleichen und welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben.
Im Schuljahr 2022/23 war jede zehnte Lehrkraft an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland ein Quer- oder Seiteneinsteiger. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge des Lehrkräftemangels, der das Bildungssystem vor große Herausforderungen stellt. Doch was bedeutet das für die Qualität des Unterrichts und die Zukunft unserer Kinder?
Quer- und Seiteneinsteiger sind Personen, die ohne eine anerkannte Lehramtsprüfung in den Schuldienst eintreten. Seiteneinsteiger verfügen über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium und absolvieren auch keinen Vorbereitungsdienst (Referendariat). Quereinsteiger hingegen müssen ein Referendariat durchlaufen, obwohl sie ebenfalls kein Lehramtsstudium abgeschlossen haben. Im Schuljahr 2022/23 traf dies auf 9,8 % der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen zu, was rund 71.100 von insgesamt 724.800 Lehrkräften entspricht.
Im Vergleich zum Schuljahr 2012/13 hat sich der Anteil der Quer- und Seiteneinsteiger fast verdoppelt. Damals lag der Anteil bei 5,6 %, was knapp 37.400 von insgesamt 665.900 Lehrkräften entsprach. Diese Entwicklung ist alarmierend und zeigt, wie dringend der Bedarf an ausgebildeten Lehrkräften ist. Ein Grund für diesen Anstieg ist der demografische Wandel, der zu einer höheren Schülerzahl und gleichzeitig zu einer Pensionierungswelle bei den Lehrkräften führt.
Besonders betroffen sind berufliche Schulen. Hier lag der Anteil der Quer- und Seiteneinsteiger im Schuljahr 2022/23 bei 21,2 %, was 26.200 von insgesamt 123.500 Lehrkräften entspricht. Im Schuljahr 2012/13 waren es noch 11,9 %, also knapp 14.700 von 122.900 Lehrkräften. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Lehrkräftemangel an beruflichen Schulen noch gravierender ist als an allgemeinbildenden Schulen.
Die steigende Zahl von Quer- und Seiteneinsteigern wirft Fragen zur Qualität des Unterrichts auf. Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung bringen zwar oft wertvolle Praxiserfahrungen aus anderen Berufsfeldern mit, doch fehlt ihnen die pädagogische Ausbildung. Dies kann sich negativ auf die Unterrichtsqualität auswirken. Studien zeigen, dass gut ausgebildete Lehrkräfte einen entscheidenden Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler haben.
Quer- und Seiteneinsteiger bringen frischen Wind und neue Perspektiven in die Schulen. Ihre Praxiserfahrungen können den Unterricht bereichern und den Schülern praxisnahe Einblicke in verschiedene Berufsfelder bieten. Doch die fehlende pädagogische Ausbildung stellt eine Herausforderung dar. Viele dieser Lehrkräfte müssen sich parallel zum Unterricht in pädagogischen Methoden weiterbilden, was eine zusätzliche Belastung darstellt.
Um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Eine Möglichkeit ist die Erhöhung der Attraktivität des Lehramtsstudiums. Nach einem Rückgang in den Vorjahren ist die Zahl der Studienanfänger im Lehramtsstudium im Jahr 2023 leicht gestiegen. Gut 46.400 Personen begannen ein solches Studium, was 2,4 % mehr als im Vorjahr sind. Dennoch liegt die Zahl unter dem Niveau von vor zehn Jahren.
Ein weiterer Ansatz ist die Förderung der Absolventen eines Lehramtsstudiums. Trotz des hohen Bedarfs an ausgebildeten Lehrkräften ist die Zahl der Lehramtsabsolventen mit Master- oder Staatsexamensabschluss rückläufig. Im Prüfungsjahr 2022 haben rund 28.700 Lehramtsstudierende ihre Abschlussprüfungen bestanden, was im Zehnjahresvergleich einem Rückgang von 10,5 % entspricht. Hier sind gezielte Förderprogramme und Anreize notwendig, um mehr Studierende für das Lehramt zu gewinnen und sie erfolgreich zum Abschluss zu führen.
Die Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des Lehrkräftemangels. Es bedarf einer langfristigen Strategie, die sowohl die Ausbildung von Lehrkräften als auch die Integration von Quer- und Seiteneinsteigern umfasst. Dazu gehören Investitionen in die Lehrerausbildung, bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung. Nur so kann sichergestellt werden, dass genügend qualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
Langfristig muss das Ziel sein, den Anteil der Quer- und Seiteneinsteiger zu reduzieren und mehr ausgebildete Lehrkräfte in den Schuldienst zu bringen. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Politik und Gesellschaft. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann der Lehrkräftemangel nachhaltig bekämpft werden.
Der Lehrkräftemangel und der steigende Anteil von Quer- und Seiteneinsteigern sind Herausforderungen, die das Bildungssystem in Deutschland vor große Aufgaben stellen. Während Quer- und Seiteneinsteiger wertvolle Praxiserfahrungen mitbringen, fehlt ihnen oft die pädagogische Ausbildung, was die Qualität des Unterrichts beeinträchtigen kann. Um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken, sind gezielte Maßnahmen und eine langfristige Strategie notwendig. Nur so kann die Bildung unserer Kinder gesichert und verbessert werden.
Im Schuljahr 2022/23 war jede zehnte Lehrkraft an allgemeinbildenden Schulen ein Quer- oder Seiteneinsteiger. Diese Entwicklung zeigt, wie dringend der Bedarf an Lehrkräften ist und wie Schulen auf alternative Wege setzen, um diesen zu decken. Quer- und Seiteneinsteiger bringen oft frischen Wind und neue Perspektiven in den Unterricht, was sowohl für Schüler als auch für das Kollegium bereichernd sein kann. Doch diese Art des Einstiegs bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in der Einarbeitungsphase und bei der Integration ins bestehende Team.
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