Letztes Update: 13. August 2024
Wenn Sie im Ausland einen Unfall haben, ist schnelles und richtiges Handeln entscheidend. Der Artikel erklĂ€rt, wie Sie den Unfall korrekt melden, welche Behörden und Versicherungen Sie informieren mĂŒssen und welche Unterlagen wichtig sind.
Sommer und Ferien: ein unschlagbares Duo. Bei Urlaubsbeginn atmen alle tief durch und denken an Erholung. Niemand rechnet mit einem Unfall. Doch wenn es wirklich passiert, ist es gut, vorbereitet zu sein.
Die HUK-COBURG rĂ€t, vor dem Aussteigen eine Warnweste anzuziehen. In den meisten europĂ€ischen LĂ€ndern ist das Tragen Pflicht. Wer ohne erwischt wird, muss zahlen. Die Höhe des BuĂgeldes variiert: Die Spanne reicht von 14 Euro bis zu ein paar hundert Euro. Oft mĂŒssen nicht nur Auto- sondern auch Motorradfahrer eine Leuchtweste tragen. Ebenso variabel gehen die Staaten mit der Frage um, ob Warnwesten nur fĂŒr den Fahrer oder fĂŒr alle Fahrzeuginsassen vorhanden sein mĂŒssen. Mit einem Exemplar fĂŒr jeden ist man immer auf der sicheren Seite.
Es gibt keine Vorschrift zur Aufbewahrung von Warnwesten. Aber um sie vor dem Aussteigen anziehen zu können, mĂŒssen sie griffbereit liegen, am besten im Handschuhfach oder in den SeitenfĂ€chern der TĂŒren.
Genauso wichtig wie die Warnweste ist das Absichern der Unfallstelle mit einem Warndreieck. Liegt die Unfallstelle in einer Kurve oder vor einer Kuppe, muss das Dreieck immer davor aufgestellt werden. Am wichtigsten ist, die anderen Verkehrsteilnehmer rechtzeitig und deutlich sichtbar vor der Gefahrenstelle zu warnen.
Zudem gibt es Staaten, wie zum Beispiel Polen oder RumĂ€nien, die vorschreiben, jeden Unfall der Polizei zu melden. Um nichts falsch zu machen, ist ein Anruf bei der Polizei also immer richtig. Selbst wenn sie - wie mancherorts ĂŒblich - nur groĂe Sach- oder PersonenschĂ€den aufnimmt.
Mit oder ohne Polizei, ein Unfall muss protokolliert werden. Nur wer AnsprĂŒche belegen kann, hat Anspruch auf EntschĂ€digung. Deshalb gehört der europĂ€ische Unfallbericht - den man bei seiner Kfz-Versicherung bekommt - ins Handschuhfach. Wer die Fragen nach den Personalien der Unfallbeteiligten und Zeugen, der Versicherung und dem Unfallhergang sorgfĂ€ltig beantwortet, hat eine solide Basis fĂŒr die Schadenregulierung gelegt. Aber natĂŒrlich sollten auch noch Fotos von der Unfallstelle gemacht werden. Den EuropĂ€ischen Unfallbericht gibt es fĂŒr manche LĂ€nder zweisprachig. Hat der Unfallgegner gleichfalls einen dabei, kann man sich darauf verlassen, dass die Fragen identisch sind.
Wichtig: In vielen europĂ€ischen Staaten, z.B. in Frankreich, kommt dem EuropĂ€ischen Unfallbericht eine ungleich wichtigere Rolle zu als in Deutschland. Der Unterschreibende erkennt den Inhalt unwiderruflich an. Anmerkungen oder WidersprĂŒche mĂŒssen unbedingt unter Punkt 14 festgehalten werden. Bei WidersprĂŒchen oder Sprachschwierigkeiten fĂŒllt am besten jeder seinen eigenen Bericht aus und unterzeichnet ihn. AnschlieĂend werden die Kopien ausgetauscht.
Nicht allein in diesem Punkt unterscheidet sich die Schadenregulierung der einzelnen LĂ€nder. Sobald es im Ausland kracht, gilt fĂŒr die Schadenregulierung in der Regel nationales Recht: So stehen GeschĂ€digten z.B. Wertminderung, Nutzungsausfall oder auch Mietwagenkosten nicht in allen europĂ€ischen Staaten zu oder sie liegen deutlich hinter den hierzulande ĂŒblichen Summen. Kfz-Versicherte mit einer Ausland-Schadenschutz-Versicherung mĂŒssen darĂŒber nicht nachdenken. Dieses Zusatzmodul zur Kfz-Haftpflichtversicherung garantiert, dass der eigene Versicherer Personen- und SachschĂ€den so reguliert, als hĂ€tte sich der Unfall im Inland ereignet. Statt der gegnerischen Kfz-Haftpflichtversicherung reguliert dann der eigene Versicherer den durch einen Dritten verursachten Schaden.
NatĂŒrlich trĂŒbt ein Unfall die Urlaubsfreude, doch muss er die Ferien nicht komplett verderben. Ist das Auto nicht mehr fahrbereit, gibt es ungeklĂ€rte Fragen: Ein Schutzbrief, wie ihn die meisten Kfz-Versicherer anbieten, hilft. Das gilt auch, wenn der GeschĂ€digte sich in der fremden Sprache nur schwer oder gar nicht verstĂ€ndigen kann. Hier fungiert der Schutzbriefanbieter als Bindeglied und unterstĂŒtzt telefonisch bei VerstĂ€ndigungsproblemen.
Unfall oder Panne lassen den Stresspegel steigen. Gut, vor Reiseantritt die Notrufnummer mit deutscher Vorwahl einzuspeichern. Gibt es eine App, gehört auch sie auf das Mobiltelefon. Nach dem Erstkontakt ĂŒbernimmt der Schutzbriefanbieter die Pannen- und Unfallorganisation.
Entweder wird das Auto vor Ort fahrbereit gemacht oder zur Reparatur in eine Werkstatt abgeschleppt. Verzögert sich die Reparatur, unterstĂŒtzt der Schutzbriefanbieter in der Regel auch die Umorganisation des Urlaubs.
Bei einer kurzen Urlaubsunterbrechung brauchen Kunden ein Hotel vor Ort. Dauert das Warten zu lange, kann der Wagen spÀter abgeholt werden. In diesem Fall benötigen GeschÀdigte einen Mietwagen oder Bahntickets.
Ob beim Reparaturauftrag in der Werkstatt oder beim Anmieten eines Pkw ohne eine der ĂŒblichen Kreditkarten geht nichts: Es geht dabei nicht um das Bezahlen, sondern um das Hinterlegen der erforderlichen Sicherheitskaution. Sie fĂ€llt an fĂŒr Kosten, die nicht ĂŒber den KFZ-Schutzbrief gedeckt werden können, z.B. fĂŒr Kraftstoff bzw. Strom oder Zusatzversicherungen fĂŒr den Mietwagen.
Ist der Unfallwagen fahrbereit und verkehrssicher, steht der Reparatur zu Hause nichts im Weg. SchadenersatzansprĂŒche lassen sich jederzeit von Deutschland aus geltend machen. Alle Versicherer in der EU mĂŒssen entweder selbst in jedem anderen EU-Staat regulieren oder dort einen Schadenbeauftragten fĂŒr die Regulierung haben. Abgewickelt wird der Schaden nach dem Recht des Unfalllandes, aber in der Sprache des GeschĂ€digten.
Ein Unfall im Ausland kann schnell passieren und stellt oft eine groĂe Herausforderung dar. Es ist wichtig, gut vorbereitet zu sein und zu wissen, was zu tun ist. Wenn Sie mit Kindern reisen, ist es besonders wichtig, die richtigen MaĂnahmen zu ergreifen. Eine gute Reisevorbereitung kann viele Probleme vermeiden. Dazu gehört auch, sich ĂŒber die besten Reisziele Kinder zu informieren, um sicherzustellen, dass die ganze Familie eine schöne und sichere Zeit hat.
Im Falle eines Unfalls sollten Sie zunĂ€chst Ruhe bewahren und die Notrufnummer des jeweiligen Landes wĂ€hlen. Es ist auch ratsam, sich vor der Reise ĂŒber die medizinischen Einrichtungen vor Ort zu informieren. Wenn Sie mit einem Wohnmobil unterwegs sind, kann es hilfreich sein, einige Tipps fĂŒr sicheres wildcampen mit wohnmobil zu kennen. So sind Sie besser auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet.
Eine gute Reiseversicherung ist ebenfalls unerlĂ€sslich. Sie deckt nicht nur medizinische Kosten, sondern auch RĂŒcktransporte und andere NotfĂ€lle ab. Denken Sie daran, dass ein Unfall im Ausland auch rechtliche Fragen aufwerfen kann. Informieren Sie sich ĂŒber die Anerkennung von Berufen in der EU, falls Sie beruflich unterwegs sind. So sind Sie auf der sicheren Seite und können sich auf Ihre Genesung konzentrieren.